Donnerstag

WD 1 – Krankheit als Trauma
Wie die traumatische Wucht von Krankheit manchmal zur Erstarrung von Familiensystemen führt und wie man die Interaktion wieder zu lebendiger Bewegung einladen kann.
Krankheiten wie Krebs, Schlaganfälle, ALS etc. können Familien von einem Moment auf den anderen in Angst und Schrecken versetzen und damit in eine existenzielle Krise stürzen. Reaktionen von interaktioneller Erstarrung sind häufig völlig normale Reaktionen auf die traumatische Wucht, die plötzlich oder sequentiell – dann oft über einen langen Zeitraum – auf Paare oder Eltern und Kinder einwirkt.
Wir wollen in diesem Workshop zeigen, wie sich angesichts schwerer Diagnosen und Krankheitsverläufe eine systemische Trauma-Dynamik entfaltet und wie eine trauma-orientierte systemische Beratung dazu beitragen kann, Familien wieder mit ihren Ressourcen in Verbindung zu bringen. Ziel soll sein, dass sie sich Schritt für Schritt aus der Erstarrung befreien, um mit den krankheitsbedingten Belastungen angemessen umgehen zu können. Der ungebetene Gast Krankheit soll einen von den Betroffenen definierten Platz im Haus der Familie bekommen.

• Susanne Altmeyer
• Alexander Korittko
WD 2 – Systemische Aufstellung im Therapieprozess
Seit vielen Jahren unterstützen wir – ein Netz von systemischen Fachkräften – Klienten im laufenden Therapieprozess mit System- oder Familienaufstellung. Wir reflektieren danach die Aufstellung und ihre Wirkung im weiteren Therapieprozess. Dadurch setzen wir uns fachlich und philosophisch mit der Wirkungsweise von Aufstellungen auseinander, halten den beseelten Raum und ermutigen zur Entwicklung des jeweils individuellen Stils in der Aufstellungsleitung. Wir erleben diese Arbeit als bereichernd für uns und für unsere Klienten. Und gleichzeitig machen wir die Erfahrung, dass Psychotherapie nur zögerlich Gebrauch von der Aufstellungsarbeit macht
Im Workshop werden wir mit einem Input unsere Arbeitsweise vorstellen. Wir stellen Fallbeispiele vor oder eine Kollegin wird eine Live-Aufstellung mit einem ihrer Klienten leiten. Mit den Workshop-Teilnehmerinnen und Teilnehmern können wir anschließend die Aufstellung reflektieren und beispielhaft die Einbindung in den Therapieprozess verdeutlichen.
Im Weiteren möchten wir Impulse geben, wie Aufstellungsarbeit zu heilsamen Bewegungen in Psychotherapie und im Gesundheitswesen beitragen kann.

• Ulrike Aurig-Böttcher, Maria Giesing (Dresdner Fachgruppe Aufstellung)

WD 3 – Mit neuer Autorität in Führung
Wenn Führungskräfte mit einer Haltung zu Autorität auf Mitarbeitende treffen (insbesondere aus der sog. Generation Y), die Autorität neu bewerten und andere Erwartungen daran haben, entsteht eher früher als später ein Machtkampf – ein Kampf um Erfolg und Niederlage.
Führungskräfte versuchen dann meist, begleitet durch das Gefühl des ärgers oder auch der Hilflosigkeit, mehr vom Gleichen: lauter werden, aus dem Kontakt gehen, mehr Druck machen, Angst einflößen, drohen usw., um ihre Ziele durchzusetzen und (gefühlt) keine Niederlage einzustreichen.
Mitarbeitende reagieren darauf meist mit Gefühlen von ärger, Empörung, Angst sowie allen möglichen offenen und verdeckten Formen von "Widerstand", um sich ebenfalls nicht unterlegen zu fühlen.
Aus diesem intensiven Gefühls-Strudel herauszukommen, der für alle Seiten eine Niederlage werden kann, ist schwer – aber auch möglich.
Im Rahmen dieses Workshops soll, auf Basis des Konzepts der neuen Autorität von Haim Omer und Arist Schlippe, gemeinsam untersucht werden, welche Gefühle die Haltung zu Autorität in der Führung aufrechterhalten und welche Gedanken, Glaubenssätze, Normen und Werte sich in einen Entwicklungsprozess begeben sollten, um zu einer neuen (Körper-)Haltung zu Autorität in der Führung zu gelangen – mit hilfreicheren und stärkenden Gefühlen.

• Baumann-Habersack

WD 4 – "Unterwegs mit Oups vom Planet des Herzens" – Soziales Lernen mit Schüler/-innen einer Förderschule (L)
In jedem Kind schlummern wertvolle und manchmal auch verborgene Schätze. Wie kann ich diese aufstöbern und Schüler/-innen einladen, sich mit Oups auf eine wertschätzende Entdeckungsreise nach:

... ihren individuellen Talenten ...
... gegenseitiger Achtsamkeit und Unterstützung ...
... der Freude am Lernen ...
... dem Verständnis für die ängste und Sorgen anderer ...
... einem Mehr an miteinander statt gegeneinander ...
... sich verzeihen können ...
... der Stärkung sozialer Gemeinschaft an Schulen ...

zu begeben?

Wenn Sie jetzt neugierig geworden sind, dann begeben Sie sich mit uns und Oups auf eine zauberhafte, farbenfrohe, gefühlvolle und einzigartige Schatzsuche.

Franziska Benker: Dipl. Pädagogin, Mediatorin und System. Therapeutin.
Claudia Wegener: Pädagogin M.A., Entspannungspädagogin, Erlebnispädagogin und System. Therapeutin.

WD 5 Entwicklungsdimensionen der Liebe. Wie Paarbeziehungen sich entfalten können, ein systemisches Modell für die Entwicklung von Liebesbeziehungen
Viele Menschen wünschen sich heute eine dauerhafte Beziehung, in der die Gefühle, die eine Liebesbeziehung ausmachen, lebendig bleiben. Aber wie kann das ganz konkret und praktisch auf Dauer gelingen? Wie können sich Paarbeziehungen, wenn es gut geht, entwickeln? Ein Entwicklungsmodell für Liebesbeziehungen fehlt bisher in der Psychologie. Hier wird es vorgestellt. Das Zusammenleben erscheint in einem anderen Licht, wenn wir annehmen, dass Liebesbeziehung sich entfalten und transformieren können. Die Herausforderungen des Zusammenlebens bleiben die gleichen, aber wenn es gut geht, werden Möglichkeitsräume und Gestaltungsspielräume sichtbar, die so vorher nicht oder nur undeutlich erkennbar waren. Am Ende ihrer Reise nach Panama, wo es schön sein soll, kehren der kleine Tiger und der kleine Bär wieder nach Hause zurück. Eigentlich ist alles so, wie sie es verlassen haben, der Fluss, das Haus, das Sofa. Sie glauben aber in Panama zu sein, alles wirkt so unbekannt und anders. So neu. Etwas hat sich verändert. Die Art und Weise, die Welt anzuschauen. Was hier Liebenden, Paartherapeuten und Forschern vorgeschlagen wird, ist vergleichbar. Methode: Vortrag, Power Point.

Buch zum Workshop: Jan Bleckwedel, Entwicklungsdimensionen der Liebe, erscheint im Herbst 2014 bei Vandenhoek&Ruprecht

Dipl.-Psych. Jan Bleckwedel

WD 6 Männer und Frauen – in der Balanceorientierung zur eigenen Identität
"Der Indianer kennt kein Schmerz" und "eine Prinzessin macht das nicht!" Warum werden Männer und Frauen zu dem was sie sind? Ausgehend von diesen Rollenzuschreibungen möchten wir uns einer Methodik und theoretischen Auseinandersetzung nähern, die Kinder und Jugendliche besser in die Lage versetzen kann, Rollbilder zu hinterfragen und für sich selbstbestimmt eine eigene Meinung zu bilden.
Der Workshop kann eine Einführung in die balanceorientierte Arbeit bieten und vielleicht helfen sensibler auf die eigene Identität und die der anderen zu schauen.

Buch zum Workshop: Jan Bleckwedel, Entwicklungsdimensionen der Liebe, erscheint im Herbst 2014 bei Vandenhoek&Ruprecht

• Corinna Bliedtner
• Martin Diem

WD 7 Sexualität und Partnerschaft im Alter
Das Vorurteil, Menschen jenseits der 60 hätten kein Sexleben mehr, hält sich erstaunlich lange. Aber wir wissen heute, dass eine erfüllte Sexualität bis ins hohe Alter hinein möglich ist und als erfüllend erlebt wird. Körperliche Alterungsprozesse schränken das sexuelle Erleben weit weniger ein als oft angenommen. Die sexuelle Aktivität im Alter hängt aber stark vom Vorhandensein einer Partnerschaft ab. Die Zufriedenheit mit der Partnerschaft ist bei einer aktiven Sexualität deutlich höher. Dabei werden der Austausch persönlicher sexueller Wünsche und das Erleben von emotionaler Nähe für ältere Menschen für die sexuelle Zufriedenheit wichtiger. Auch sind die "Jungen" der Flower-Power Generation die "Alten" von heute geworden. Ihre sexuelle Offenheit setzt sich ins Alter fort. Das heisst sie suchen mit sexuellen Problemen selbstverständlicher den Weg in Beratung und Therapie.
Auf diesem Hintergrund sollen im Workshop mittels klinischer Fallbeispiele und übungen eigene Haltungen auf Seiten der Therapeuten und Therapeutinnen reflektiert und hilfreiche Interventionen vorgestellt werden.

• Dr. med. Helke Bruchhaus Steinert

WD 8 Bewegende Biografiearbeit mit Kindern und Jugendlichen - Die "Kissenstoffcoulage" als neue handlungsorientierte Methode eingewebt in das Leben
Mit Hilfe dieser besonderen Form der Biografiearbeit wird das eigene Leben der Kinder und Jugendlichen in Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft reflektiert miteinander verbunden.
Es wird aufgezeigt, wie das Kind oder Jugendliche auf diese Weise hinderliche und belastende Ereignisse und Gedanken in den Gesamtprozess biografischen Lebens "maßgeschneidert" einordnen können. Die oftmals schwierigen und scheren Lebenserfahrungen der jungen Menschen werden "geankert" und festgehalten, jedoch auf eine eher neue, sinnstiftende Art und Weise. Lassen Sie sich in diesem "Maßschneide-Workshop" von der Methode bewegen.

• Diana Bölke

WD 9 Wenn das Gericht Emotionen klären soll ... Systemisches Arbeiten am Familiengericht in Sorge- und Umgangsrechtsprozessen
Der Workshop zielt darauf ab, Möglichkeiten und Grenzen des systemischen Arbeitens am Familiengericht aufzuzeigen. Der familiengerichtliche Kontext stellt insofern einen besonderen Bereich dar, als dass dort im Rahmen von Sorgerechts- und Umgangsrechtsverfahren in hochkomplexen Prozessen, in denen Emotionen im Mittelpunkt stehen, mit juristischen Mitteln Klärung herbeigeführt werden soll. Da die Beteiligten (Richter, Rechtsanwälte etc.) unter Nutzung der klassischen juristischen Mittel oftmals schnell in diesen schwierigen, emotionsintensiven Verfahren an Grenzen stoßen, wird in der Praxis zunehmend auf Methoden der systemischen Arbeit zurückgegriffen, um nachhaltige Lösungen zu finden bzw. Lösungsprozesse anzubahnen. Dabei kommen nicht nur systemisch arbeitende Helferprofessionen (Verfahrensbeistände, Umgangspfleger, Gutachter) zum Einsatz, sondern sogar die Familienrichter beginnen immer häufiger damit, sich den systemischen Ideen zu öffnen und systemische Techniken anzuwenden. Im Rahmen des Workshops sollen die damit verbundenen Chancen und Möglichkeiten zum systemischen Arbeiten vorgestellt und ausprobiert, aber auch Grenzen verdeutlicht werden.

• Dr. Annika Falkner

WD 10 "Wir wollen Spaß miteinander haben" – Paartherapeutisches Arbeiten mit Beziehungsverträgen am "Paar-Lebensfluß"
Workshop mit übungen
Unsere Annahme: Paare haben ausgesprochene und unausgesprochene Paarverträge und diese regeln das partnerschaftliche Leben. So lange die Verträge Gültigkeit haben, gibt es eine erfüllte und schöne Partnerschaft. Partner* entwickeln sich, Lebensumstände verändern sich und Lebensphasen wechseln einander ab. Wenn der frühere Vertrag für einen der beiden Partner* nicht mehr gültig ist oder den Lebensanforderungen nicht mehr entspricht oder wenn Partner* feststellen, der alte Vertrag war ein Missverständnis, dann kommt es zu Konflikten. Im paartherapeutischen Arbeiten können frühere Verträge erkundet werden. Partner* können Verträge auf Gültigkeit prüfen und schauen, ob sie die Verträge modifizieren können oder sich auf die Suche nach neuen Verträgen machen und Neues entdecken.

• Sebastian Funke
• Kathrin Löschner

WD 11 Trauer und Verlust bei körperlichen, kognitiven oder emotionalen Beeinträchtigungen
Die Realisierung und Verarbeitung einer schweren Erkrankung, die Folgen eines plötzlichen Unfalles oder die Mitteilung einer schwierigen Diagnose stellen zuweilen ein zerreißendes Spannungsfeld und einen heftigen Balanceakt für Betroffene und ihre Angehörige dar. Die Einschränkungen und Beeinträchtigungen erfordern einen fortlaufenden Prozess bei dem es auch um Trauer und Verlust von Lebensentwürfen und Möglichkeiten geht.

In diesem Zusammenhang entstehen prägende innere Bilder, Körpererinnerungen und tief greifende existenzielle Themen. Bei der Externalisierung von übermächtig erlebten Gefühlen der Trauer und des Verlustes oder der Wut, der Umsetzung von inneren Bildern in äußere Bilder und der Integration von Veränderungen des Selbsterlebens in die Biographie gilt es sinnvolle und unterstützende Möglichkeiten anzubieten.

In diesem Workshop werden für dieses weite Themenfeld der Trauer und des Verlusts bei körperlichen Einschränkungen und / oder emotionalen Beeinträchtigungen - systemisch orientierte Angebote in der Einzel-, Familien-, Paar- und Gruppenarbeit und der notwendige Einbezug von kreativen und körperorientierten Interventionen vorgestellt. Neben der praktischen Darstellung dieser Angebote wird es auch um die theoretische Begründung dieser Integration gehen – bei Wunsch können auch kurze Fallvignetten vorgestellt werden und Fragen aus den Tätigkeitsfeldern der Teilnehmenden besprochen werden

Dr. Andrea Goll-Kopka

WD 12 "Wozu Elternarbeit?" – Systemisches Arbeiten in Kindertagesstätten: von der Ohnmacht zur Lust!
Drei Säulen der systemischen Arbeit im Kita-Bereich in Hannover werden inhaltlich und strukturell vorgestellt:
• die Fort- und Weiterbildung von Erzieherinnen und Erziehern
• Systemische Supervision in Kita-Teams
• präventive Elternberatung vor Ort

• Günstige Rahmenbedingungen für die Arbeit werden beleuchtet
• Erfahrungsberichte aus den drei Säulen liefern ein lebendiges Bild
• Angereichert mit einer feinen Auswahl an Material- und Methoden
   Ausblick und tragfähige Zukunftsperspektiven für lustvolle Begegnungen zwischen
   Kita-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern, Kindern und Eltern
• Austausch & Fragen

Constanze Gäthje
• Gabriele Schmidt

WD 13 Theater und Teamentwicklung
Spiele und übungen aus dem Theater und der Theaterpädagogik sind hervorragend dafür geeignet, Teams aus den verschiedenen Berufsbereichen aufzubauen und weiter zu entwickeln. Durch körperliche, kreative und sinnliche Etüden erleben sich die Gruppenmitglieder einzeln und in der Gemeinschaft einmal anders, neu und frisch und finden bisher unbekannte Zugänge zueinander, lernen neue Facetten aneinander kennen. In einfachen, von jedem machbaren Improvisationen werden konstruktive Impulse frei gesetzt, die das Miteinander lebendig und freudvoll machen und die Zusammenarbeit und das Gruppengefühl stärken. Szenische Partnerübungen trainieren die Aufmerksamkeit füreinander und die Fähigkeit, sich in andere (Rollen) hinein zu versetzen. Die Beschwingtheit, die durch das Theaterspiel entsteht, wirkt sich nachhaltig auf die alltägliche Arbeit in den Teams aus.

• Jürgen Albrecht, Schauspieler und Theaterdozent
• Wolff Henschen

WD 14 Systemisches systemisch weitervermitteln
Der systemische Ansatz umfasst Theorien, Methoden und Haltungen. Systemische Sozialarbeit zu lehren und an meine Kolleg/-innen, zum Beispiel innerhalb des Team, aber auch auf Fortbildungen, weiter zu vermitteln, bedeutet aus unserer Sicht mehr als nur Wissen weiter zu geben. Wir möchten das, was wir vermitteln, auch selbst darstellen und leben. In diesem Workshop werden wir gemeinsam mit den Teilnehmer/-innen vielen Ideen nachgehen, was es bedeuten könnte, Systemisches auf systemische Art und Weise weiterzugeben.

• Prof. Dr. Johannes Herwig-Lempp
• Lisa Werkmeister Rozas

WD 15 – Angst und Ohnmacht – Hartz IV und das Gefühlskarusell
Menschen, die auf finanzielle Unterstützung durch den Staat angewiesen sind, befinden sich häufig in einem emotionalen Ausnamezustand. Sie erleben Ablehnung und Ohnmacht, Scham, Angst und Wut. Dieses Gefühlskarussell begleitet sie tagtäglich und beeinflusst ihr Denken und Handeln im Umgang mit Institutionen aber auch in ihrem Zusammenleben mit Familienmitgliedern und Freunden.
Im Workshop möchten wir dieses Wechselbad der Gefühle näher betrachten und gemeinsam beleuchten, was das für die Betroffenen aber auch für Helfer/-innen bedeutet. Wie kann ein ressourcentorientierter Blick dazu einladen aus dem Karussell auszusteigen und wieder Zugang zu stärkenden und angenehmen Gefühlen aktivieren? Welche Arbeitsansätze können diesen Prozess unterstützen und nachhaltig verankern.

• Michaela Herchenhan
• Tanja Kuhnert

WD 16 – Teamtango in Entscheidungsprozessen
Entscheidungsprozesse in Teams wie z.B. im Rahmen des § 36,2 SGB VIII in der Jugendhilfe oder in dem Entscheidungsgremium eines Verbandes unterliegen häufig einer eigenen Dynamik. Wie im Tango entstehen hier Drehungen, Stopps und Schrittkombinationen, mit denen sich das Team verbal sowie nonverbal in Schwingung und in Stimmung bringt. Es wird z.B. leidenschaftlich diskutiert oder aber distanziert abgewehrt. Eine wesentliche Frage ist hierbei, wie das Geflecht von Affekt und Kognition miteinander arbeitet und was dies für die zu treffende Entscheidung bedeutet. Wie schafft es z.B. ein Mitarbeiter durch Emotionalisierung eines Sachverhaltes, seine Kollegen im Hinblick auf seine Entscheidungsoption ins Boot zu holen? Spielt hierbei auch die körperliche Kommunikation eine Rolle? Was kann getan werden, um zu viele oder zu wenige Affekte im Entscheidungsprozess zu balancieren? Welche Bedeutung hat die Zeit im Entscheidungsprozess? Wie kann sich ein Teammitglied von zu starken Affekten distanzieren? Oder welchen Einfluss hat die Gruppendynamik im Entscheidungsprozess? Auf dem Hintergrund neurowissenschaftlicher Erkenntnisse, der Emotionsforschung und der fraktalen Affektlogik stellt dieser Workshop Ergebnisse einer Erhebung zur Affektsituation in einem Teamentscheidungsprozess vor. Folgend werden die Möglichkeiten aufgezeigt, die in Organisationen zu berücksichtigen sind, um die Effektivität von Entscheidungsprozessen zu steigern und Fehlentscheidungen zu begrenzen. Hierbei gehen wir der Frage nach, was es in der Supervision, im Coaching und der Organisationsberatung zu beachten gilt, um die Entscheidungskompetenz eines Teams zu entwickeln.

• Gisela Keil

WD 17 – Mit Mitgefühl Körper und Seele heilen
Mitgefühl verbindet mit dem Leben. Als Anlage ist Mitgefühl in jedem Menschen präsent. Als Herzensqualität oder Geisteszustand muss Mitgefühl indes geübt und praktiziert werden, um seine heilsamen Wirkungen zu entfalten. Mitgefühl für sich selbst heilt den Einzelnen, Mitgefühl für Andere heilt Mitmenschen und steigert das Bruttosozialglück. über imaginative und körpertherapeutische Methoden vermittelt der Workshop das Einmaleins des Sich-übens in Mitgefühl. Vorrangig halten Farbe, Poesie, Zufriedenheit, Glück verstärkt Einzug ins private wie berufliche Leben, während Leidvolles durch wachsendes Vertrauen ins Leben gemildert wird. Nimmt die Seele die Farbe des Mitgefühls an, verdichten sich Freude, Güte, Barmherzigkeit, Gleichmut und Vergebung zu einer inneren Kultur der Achtsamkeit.

(Bitte Decke oder Isomatte und Sitzkissen mitbringen.)

Helmut Kuntz

WD 18 – "Friede, Freude, Wutausbruch – Utilisation von Konflikten"
Konfliktsituationen können sehr vielfältig geschaffen werden. Ob im Kampf mit sich selbst, mit dem Partner, mit Kollegen oder sogar im Kampf mit dem Sinn, jeder Tag biete neue Chancen sich von kraftvollen Emotionen bewegen zu lassen. Schließlich hat ja jeder aus seiner Sicht heraus gesehen Recht, warum dann bei sich etwas ändern?
Was die Auswirkungen angeht, wird diese Mobilisation auf Dauer allerdings ziemlich erschöpfend sein und Energiereserven verbrauchen. Dafür könnte es ggf. sinnvoll sein, sich diesem Thema hypnosystemisch zu nähern.
Doch wie und wofür könnte ein Konflikt genutzt werden und was könnten die Vorteile des Beibehaltens sein? Wie viel Konfliktverhalten wäre optimal für eine gelingende Lösung, wie viel Wut müsste mindestens vorhanden sein und welche Bedürfnisse und Emotionen spielen dabei noch eine Rolle?
Diese und ähnliche Fragen werden im Workshop beantwortet. Es werden hypnosystemische Denk- und Handlungsalternativen zur Utilisation von "Konflikten" vorgestellt, die Ihrer Möglichkeitsraum erweitern sollen.

• Robert Laabs

WD 19 – Kindliche Wutanfälle und praktisch bewährte Interventionen auf der elterlichen Paarebene
Familientherapeuten und Beratungsstellen werden aus den unterschiedlichsten Gründen aufgesucht. Dabei sind Auffälligkeiten in Zusammenhang mit wütendem oder aggressivem Verhalten von Kindern und Jugendlichen gegenüber ihren Geschwistern und Eltern ein in der Praxis häufiges Thema. Unser Workshop betrachtet den Problemkomplex, der rund um Trotz, Wut und Aggression entstehen kann, wenn diese Verhaltensweisen im übermaß auftreten und von Kindern und deren Eltern als nicht kontrollierbar wahrgenommen werden. Ausgehend von einer systemisch-entwicklungspsychologischen und bindungstheoretischen Perspektive wird die Bedeutung negativer Affekte innerhalb des Familiensystems herausgearbeitet. Gemeinsam analysieren wir anhand von Fallbeispielen aus der Praxis den Zusammenhang der Symptomatik mit Konflikten auf der elterlichen Paarebene: In zahlreichen Studien werden destruktive und ungelöste interparentale Konflikte mit kindlichen Verhaltensauffälligkeiten in Verbindung gebracht. Eine entscheidende Rolle spielen hierbei sogenannte "Spill-over"-Effekte. Das Kind wird deshalb mit seinen Auffälligkeiten aus einer systemischen Perspektive heraus als Symptomträger betrachtet, wodurch sich der Fokus in der Beratungsarbeit gleichbedeutend auf das Interaktionsgeschehen zwischen den Eltern verlagert. Gelingt es den Eltern im Prozess, ihre Konflikte konstruktiv zu lösen, reduzieren sich typischerweise die kindlichen Verhaltensauffälligkeiten. Anhand unterschiedlicher Techniken aus der bindungsorientierten und systemischen Arbeit wird mit den Teilnehmern ein fundiertes Vorgehen erarbeitet und erprobt, um Wut und Aggression in der Familie genauer zu beleuchten.

• Ulrike Lux
• Matthias Hudeček

WD 20 – Merkst Du was? – Atmosphärische Intelligenz© am Nerv zwischen Drinnen und Draußen
Atmosphäre ist ein wesentliches Struktur- und Motivationsmerkmal in der Organisation menschlicher Beziehungen, besonders in professionellen Kontexten. Dort werden Atmosphären bislang nur ungenügend erfasst und in ihrer Komplexität noch nicht wirklich verstanden.

Wie Erfahrungen in der Arbeit mit Teams und Organisationen zeigen, eignet sich das Konzept Atmosphärische Intelligenz© besonders dort, wo soziale und individuelle Krisen- und Konfliktsituationen herrschen und man sich in ihnen erfolgversprechend bewegen will. Die Kunst ist es, das komplexe atmosphärische Geschehen zwischen menschlicher Kommunikation und räumlich-dinglich-zeitlichen Gegebenheiten und deren Wirkspiel in uns schnell zu erfassen und so das "zwischenmenschliche Nervensystem" konstruktiv und wirksam zu beeinflussen.

Matthias Ohler stellt im Workshop die besondere Logik Atmosphärischer Intelligenz© in atmosphärischem Denken und Handeln vor und bietet erste Erfahrungen mit dem Konzept: – Was ist das Besondere an Atmosphäre? Chancen und Wirksamkeiten aus einem grundständig metaphorischen Erleben.

– Was beeinflusst Atmosphäre? Was mach ich, wenn nichts zu machen ist. – Tipps zur Entwicklung atmosphärischen Denkens und Handelns.

• Matthias Ohler

WD 21 – Lachyoga – Lachen ohne Grund
Potentiale und Grenzen eines jungen Entspannungsverfahrens
Lachyoga wurde 1995 von dem indischen Arzt Dr. Madan Kataria entwickelt, der die pfiffige Idee hatte, das Lachen "ohne Grund" als Methode zu "trainieren". Während er sich mit dem Verfassen eines Fachartikels zum Thema "Lachen ist die beste Medizin" befasste, kam ihm eines Nachts die Erkenntnis, dass unser Lachen immer an äußere Gegebenheiten gebunden ist, und wir eigentlich nur die Fähigkeit entwickeln müssten, ohne Grund zu lachen, um den "medizinischen" Nutzen genießen zu dürfen. In den folgenden Jahren entwickelte sich daraus eine weltweite Bewegung, in der das Lachen ohne Grund, mit Atem- und Entspannungstechniken in Lachyoga-Clubs angeboten wird (über 60 Länder und über 6000 Clubs).

In diesem Workshop lade ich alle herzlich ein, im ersten Schritt eine klassische Lachyoga-Stunde mit mir zu erleben, um anschließend im zweiten Schritt, gerne auch kritisch, zu diskutieren, welche Potentiale und Grenzen dieses Verfahrens in beraterischen und evtl. sogar therapeutischen Kontexten bietet.

Dazu biete ich gerne meine überlegungen an, das Verfahren hypnosystemisch zu erklären und berichte von meinen Erfahrungen.

• Sangita Popat

WD 22 – "Zeit für SYSTEMISCHE ACHTSAMKEIT- Gefühle und Konflikte in den Arbeitswelten achtsam und lebendig nutzen"
Das seit vielen Jahren in Deutschland entwickelte und erprobte Konzept der Systemische Achtsamkeit © nach Renner und zum Systemischen Emotions- / RessourcenManagement (SEM; SRM)© gibt Orientierung in Stress- und Aggressionssituationen, zeigt auf, wie Sie die Kraft von Konflikten und Krisen achtsam gestalten können, von Mobbing, Burnout, innerer Kündigung, Sucht und anderen destruktiven Phänomenen unterscheiden können, wie Sie individuelle/ organisationale Ressourcen/ Potenziale nachhaltig entfalten können oder das Schöne bzw. die Ressourcen Vorrang haben. Mit SEM/SRM können Themen, wie "Stress", "Emotionen", "Aggressionen" ressourcen- und kontextbezogen betrachtet, im Arbeitskontext enttabuisiert sowie nützlich positiv integriert und gestaltet werden. Im Vortrag oder Workshop wird das Konzept und die Tools der Systemischen Achtsamkeit mit dem Modell der Gesundheits- und RessourcenACHT interaktiv u. praxisnah vorgestellt, mit Gesundheits-/Hirnforschungs-, Trauma- und Körpertherapie-Kenntnissen verknüpft, Lust auf Krisen entfacht. Es gibt Einblicke in die individuelle und organisationale Gesundheits- und Burnout-Diagnostik mit dem systemischen Online Gesundheits-Screening Tool "Stresskompass und Ressourcenwecker" sowie viel Raum für Inspiration, Bewegung, Verbindung und Praxistransfer.

• Anett Renner

WD 23 – Marte Meo Workshop
Durch die "Kraft der Bilder" verbindende Emotionen einfangen! Ein Blick hinter die Kulissen einer Marte-Meo-Therapeutin.

Marte Meo ist eine von Maria Aarts entwickelte videogestützte Methode zur Bindungs- und Entwicklungsunterstützung. Mit Hilfe von Videoaufnahmen aus dem alltäglichen Zusammenleben der Familie werden gelungene Momente aufgezeichnet, in denen Eltern bereits intuitiv "richtig" vorgehen, um die Entwicklung ihres Kindes zu unterstützen und wie sie dadurch das familiäre Zusammenleben gestalten. Anhand von ausgewählten Videoclips wird ersichtlich, welches konkrete kommunikative Verhalten der Eltern förderlich ist und somit verstärkt werden kann.

Mit Marte Meo gelingt es, die Entwicklungsbotschaften hinter dem auffälligen Verhalten oder hinter der "Störung" des Kindes zu entschlüsseln, diese Entwicklungsbedürfnisse sichtbar zu machen und konkrete Hinweise zur Unterstützung aufzuzeigen.

"In die Welt des Kindes gehen", "Initiativen wahrnehmen, benennen, bestätigen", eine "emotionale Verbindung bauen" - das (u.v.m.) sind Grundbegriffe aus Marte Meo, die in diesem Workshop anhand von Videosequenzen veranschaulicht werden, um einen Einblick zu geben und die Wirkungsweise von Marte Meo zu präsentieren.

• Dr. Ursula Stradmann

WD 24 – FIB - FAMILIE IN BALANCE – Mit allen Sinnen Familiengründung begreifen
Den Familiengründungsprozess erleben Eltern als ein Wechselbad der Gefühle. Glück und Trauer, Angst und ärger begleiten Bindungsaufbau und Elternteamwork, Beruf und Familienarbeit, Paarbeziehung und Freundschaften. Das systemische Planspiel FIB – FAMILIE IN BALANCE ermöglicht im therapeutischen Prozess, alle mit der Entstehung des neuen Familiensystems verbundenen Veränderungen sichtbar und spürbar werden zu lassen. Das Planspiel erleichtert TherapeutInnen die Hypothesenbildung, erschließt Ressourcen und eröffnet Perspektiven. FIB fördert die kommunikativen Kompetenzen der Eltern und regt zu kooperativen Lösungen an.

Im Workshop wird das von Eva Tillmetz entwickelte Planspiel FIB – FAMILIE IN BALANCE vorgestellt und Sie haben die Gelegenheit, das Spiel selbst auszuprobieren.

Mehr Infos zum Spiel: www.fib-spiel.de.

• Eva Tillmetz

WD 25 – Festhalten und Loslassen – Möglichkeiten und Grenzen der Diagnostik am Beispiel von Bindung und Autonomie
Was haben Konrad Lorenz Graugänse und Menschen gemeinsam? Ob krabbelnd oder auf zwei Beinen, Bindung zu wichtigen Bezugspartnern prägt uns bis ins hohe Erwachsenenalter. Es ist das Zusammenspiel aus Bindungssicherheit und Autonomie, welches eine gesunde emotionale und kognitive Entwicklung determiniert. Die Bindungsforschung ist ein fester Bestandteil der systemischen Praxis und gewinnt zunehmend an Bedeutung, denn Bindung ist für die Persönlichkeitsentwicklung in der Lebensspanne weit mehr als nur eine solide Ausgangsbedingung. Je nach Entwicklungsstand des Kindes ergeben sich dabei unterschiedliche diagnostische Zugänge in der Identifizierung der Bindung und Autonomie. Diagnostik kann in diesem Zusammenhang weit mehr leisten, als nur den Ist-Zustand erkennbar zu machen. In diesem Workshop werden diagnostische Methoden als Möglichkeit der Intervention vorgestellt und anhand konkret handhabbarer Fallbeispiele diskutiert, wobei konsequent der praktische Nutzen im Fokus steht.

• Sebastian Zietz
• Cordula Streich

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